Biberbeobachtungen
Bei all meinen Bildern und Erlebnissen mit den Bibern, handelt es sich nicht nur um einen einzigen Biber, der meine Aufmerksamkeit hat. Durch meine jahrelange Biberkartierung um meinen Heimatort Oranienbaum-Wörlitz sind mir verschiedene Biberreviere bekannt.
Beim Lesen und beim Ansehen der Bilder bitte immer das Jahr der Beobachtung im Auge behalten.
Bei den Biber-Beobachtungen 2011-2016 handelt es sich um ein einziges Biberrevier, um die Geschichte einer Biberfamilie. Also scrollen Sie nach unten, dort wo meine Liebe zum Biber begann.
Ich bitte um Verständnis, dass ich keine Angaben zum Ort der Biberreviere mache, da ich, vor allem aber die Biber, schon sehr schlechte und traurige Erfahrung mit dem Verhalten unserer Mitmenschen machen müssten. Aber lesen Sie selbst.
Vielen Dank und viel Freude an meinen Biberbildern.

2021

April 2021
Ein Biber-Alttier beim abendlichen Ausgang. Am Graben sitzt er, nagt an einem Ast und beginnt mit der Körperpflege.
Augenblicke für jeden Biberfreund.
Die Kelle sowie die kräftigen Krallen des Bibers sind gut zu erkennen.

2020

Mai 2020
Ein Biber sitzt an einem Baum beim Frühstück. Ein zweiter ist ebenfalls mit fressen beschäfigt. Ein dritter Biber schwimmt vorbei. - Bin ich hier im Biber-Paradies?

2018

Juli 2018
Ein leerstehender Biberbau in der Nähe der Elbe zieht mich seit langem an. Das Wasser in der Senke hat der Trockenheit nicht standgehalten. Eine algengrüne Pfütze gibt einigen Tieren etwas Nässe ab.
Gut getarnt kann ich vereinzelt Vögel für wenige Sekunden beobachten. Ein Buntspecht leistet mir wenige AugenBlicke Gesellschaft, bevor er wieder zum angrenzenden Wald hinüber fliegt.
Neben mir, zwischen den trockenen Halmen und den Disteln, ist ein Rascheln zu vernehmen. Was ist das? Zwischen den langen Halmen kann ich es noch nicht erkennen. Ein Waschbär? Nein, es ist ein Biber! Er kommt langsam in die drückende Hitze des warmen Sonnenuntergangs. Mein Erstaunen ist groß. Es ist ein bewohnter Bau! Damit hab ich nicht gerechnet. Das Ziel des Bibers kann nicht das Wasser in der Senke sein, es ist für dieses große Tier zu wenig. Ein Abtauchen unmöglich. Er geht zu den Halmen und frisst an den trockenen, harten Stängeln.
Zwei ausgewachsene Biber kann ich an diesem Abend beobachten.
Diese Bilder machen mich traurig. Schaffen es die Biber über die Trockenheit?

April 2018
Noch bevor ich meinen Posten zur Biber-Beobachtung einnehmen kann, bewegt sich hinterm Strauch ein Erdenhaufen. Oder? Es ist ein Biber, der den Morgen an Land begrüßt. - Gesellschaft mag er allerdings nicht. Somit zieht er sich ins schützende Wasser zurück.

Februar 2018
Der Biber ist wieder in unsere Gegend gekommen. Wer meine Texte seit 2011 verfolgt hat, kann meine Freude sicher nachvollziehen.

Die Unterlagen zur Biberkartierung sind vom Landkreis Wittenberg eingetroffen. Beobachtungen des letzten Jahres werden dort eingetragen.
Gezählt werden Burgen, Erdröhren, Sassen, Biberausstiege, Markierungsstellen, Fraßplätze, Dämme und auch Totfunde. Totfunde hatte ich schon einige. 2014 war es ein Biber und 2016 sogar zwei. Nachzulesen weiter unten. Totfunde möchte ich nicht wieder in die Unterlagen eintragen müssen.
Um einen letzten Überblick vom Biberrevier zu bekommen, steht kurz vor dem Abgabetermin ein letzter Blick in die Reviere an. Revier Kapengraben Horstdorf und Brandhorst gehören zu meinen Aufgaben. Ca. 11 Kilometer und 5 Kilometer Fußmarsch bedeutet das. Nicht immer ist der Blick zum Graben ohne Hindernisse oder Umwege einzusehen.

Meine Freude ist groß, als ich heute in der Dämmerung ein leises Plätschern vernehmen kann. Ein Biberkopf schiebt sich aus dem Wasser nach oben. Vor Freude macht mein Herz Luftsprünge.
Der Biber schwimmt zum Uferrand und beginnt mit dem Frühstück. Dabei behält er mich immer im Auge.
Drei Minuten ist der Biber unmittelbar vor mir. Er frisst, schwimmt hin und her, knallt mit der Kelle und taucht ab.

Voller Freude kann ich nun meinen Weg fortsetzen, schließlich ist die Kartierung noch nicht fertig. Wer weiß, vielleicht wartet noch eine Überraschung auf mich?

Die Lichtverhältnisse sind für eine gute Qualität der Bilder etwas schwach. Ein leichtes Rauschen lässt sich nicht vermeiden.
Egal. Die Bilder lassen sich dennoch vorzeigen.

Bei diesen vier Bildern ist gut zu sehen, der Biber kommt geschwommen, dreht sich ein, und knallt vor dem Abtauchen mit der Kelle auf die Wasseroberfläche.

2017

Oktober 2017
Der Biber ist aus der Umgebung von Oranienbaum-Wörlitz nicht mehr wegzudenken. Am Tage zeigt er sich selten, dafür ist er in der Nacht sehr aktiv.
Diese Bilder zeigen von der Kraft der Biberzähne:

2011-2016

Meine Biber-Bilder und Biber-Beobachtungen ab 2011 enden vorerst im Jahre 2016. Vereinzelte Spuren von einem erneuten Biber-Vorkommen sind zu sehen.
In vielen Lektüren steht geschrieben: Einmal ein Biberrevier, bleibt für immer ein Biberrevier. Wird der Bestand im Revier zu groß, wandern die nach­folgenden Genera­tionen weiter und suchen sich ein eigenes Revier. Biber verteidigen untereinander ihr eigenes Gebiet auch mit Revierkämpfen um Leben und Tot.
Über kurz oder lang wird sich wieder ein Biber-Paar hier in diesem Revier ansiedeln. Bleibt nur zu hoffen, dass diese Biber in vielen Jahren eines natürlichen Todes sterben dürfen. Ob die kommende Biber­generation wieder so gern Einblicke in ihren Lebensraum bieten, wie Biber Minna und Biber Lili, ist nicht absehbar.

Doch sehen Sie selbst wie die Geschichte vom Biber am Kapengraben begann und wie sie endete. Scollen Sie zum Jahr 2011 herunter.

Seit 2011 helfe ich bei der Biberkartierung. Einige Gräben gehe ich regelmäßig ab, auch mit der Unterstützung meiner Enkeltochter. - Der Biber ist in unserem Gebiet nicht mehr wegzudenken. Wir sollten uns nicht anmaßen, alles was uns unbequem ist, aus unserer Umgebung zu verdrängen. Diese Tiere wollen niemandem etwas böses und trachten keinem Menschen nach dem Leben. Warum nehmen wir ihnen den Lebensraum und sogar ihr Leben?

Ist das der neue Biber, der in unserer Nähe ein Revier besetzen wird?

2016

Biber haben nicht nur Freunde
Hätte ich das Unheil sehen und eventuell verhindern können?

Bereits im Spätherbst 2015 haben mein Mann und ich, spät in der Nacht, auf leisen Sohlen, direkt aus einem Biber­ausstieg rosafarbene Getreide­körner entfernt. Selbst der Vollmond war mit von der Partie und hat uns den Weg erhellt. Voller Freude dem Biberfeind ein Schnippchen geschlagen zu haben, gingen wir mit den gut verstauten Körnern nach Hause. – Doch unsere Freude sollte nicht lange anhalten.

Im Januar taucht der Biber Lili in später Stunde neben mir im Graben auf und begleitet mich und meine Hündin auf unserem Heimweg. Sie schwimmt neben mir her, bis sich unser Weg vom Graben entfernt. Wenn ich zu langsam bin, schwimmt sie ein Stück vor, kommt aber zurück, um wieder neben mir zu schwimmen. Diese kleine Spielerei machte sie gern, zu meiner Freude.

Ein oder zwei Wochen zeigt sie sich schon nicht mehr, das ist nicht ungewöhnlich. Doch Anfang Februar liegt Lili tot im Graben, genau an der Stelle, wo sich mein Weg vom Graben trennt. Wie lange liegt sie schon hier? Wieso hab ich sie an den vorherigen Tagen nicht sehen? Hab ich nicht richtig auf den Grabenrand geachtet?
Ein Anruf beim Bios­phären­reservat Mittel­elbe genügt und Mitarbeiter kommen und holen Biber Lili ab. Zur Untersuchung wird sie kommen, die Todesursache solle festgestellt werden.

In den nächsten Wochen ist nur der sehr scheue Partner im Revier. Er zeigt sich nicht, aber Fraßspuren haben ihn verraten. Die Freude war um so größer, als ich ihn eines Abends an der Stelle sehe, an der ich Lili genau vor einem Monat tot gefunden habe. Im hohen Gras hat er sich versteckt. Als er mich hört, kriecht er langsam noch tiefer unter sein schützendes Schilfdach. Schnell lassen wir ihn allein und gehen zufrieden nach Hause.
In der Nacht kommen die Gedanken, "Was war eigentlich los mit dem Biber?" Dieses Verhalten war untypisch. Normalerweise taucht er sofort ins Wasser ab. Heute aber nicht! – Doch es ist dunkle Nacht und so beschließe ich, gleich bei Sonnen­aufgang nach dem Rechten zu sehen.
Zum Glück ist der Biber nicht mehr im hohen Gras. Ein Stein fällt mir vom Herzen. Der Biber lebt! Doch eine Armlänge entfernt liegt er am Grabenrand, nur halb im Wasser. Als er meinen Mann und mich bemerkt, dreht er sich zu uns um und kippt zur Seite. Schnell lassen wir ihn allein und rufen erneut das Bios­phären­reservat Mittel­elbe an. Sofort kommen zwei Mitarbeiter vorbei und holen auch diesen Biber ab. Er lebt zum Glück noch.
Am Nachmittag bekomme ich die Information, der Biber liegt im warmen Stroh, er hat eine kleine Chance wieder gesund zu werden. Doch die folgende Nacht überlebt er nicht. - Was ist mit ihm passiert?

Da mit der Biopsie von Lili noch nicht begonnen wurde, sie liegt noch auf Eis, treten nun die Zwei gemeinsam die Reise zum Veterinär­untersu­chungs- und Tier­gesund­heits­amt an.

Das Ergebnis ist da:
Todes­ursache "erschlagen". Durch die zahlreichen Knochen­frakturen, waren die Tiere nicht mehr in der Lage sich zu bewegen. Beim zweiten Biber wurde die Kelle so stark verletzt, dass er das Gleichgewicht nicht halten konnte. Somit konnten sich beide Tiere nicht mehr ernähren und sind qualvoll daran zu Grunde gegangen.
Bei der Untersuchung wurde festgestellt, Lili war wirklich ein Bibermädchen und der scheue Partner ein Biberjunge.

Vorwürfe bleiben für mich bestehen, die ich nicht abschütteln kann. Dem Biber­feind hab ich durch die Zutraulich­keit von Lili das Erschlagen leicht gemacht. Aber wie konnte er seine Tat bei dem scheuen Biber, den ich kaum zu Gesicht bekommen habe, umsetzen?

Diese Bilder sind nur für starke Nerven!!

2015

Ein Traumjahr für jeden Biberfreund
Ein junger Biber zeigt sich seit einigen Wochen gern im Graben. Immer wieder taucht er neben mir im Wasser auf. Bleibe ich stehen, schwimmt er vor mir hin und her, vier/fünf mal. Warum tut er das? Will er wissen ob ich ein Baum bin? Nahrung für den nächsten Winter? Gehe ich weiter, schwimmt er neben mir her, taucht unbemerkt ab, um irgendwann wieder neben mir zu planschen.
Der Graben führt seinen Lauf an Gartengrundstücke vorbei. Leider hat sich ein Biber an der frischen Baumbepflanzung bedient. Aber wie soll er auch wissen, dass der Tisch nicht für ihn gedeckt ist? Bäume brauchen im Biberrevier unbedingt einen Drahtschutz!

An dieser Stelle möchte ich mich bei einem An­wohner im Namen der Biber bedanken. Regel­mäßig bringt er seinen Baumverschnitt zum Graben und deckt somit den Tisch für den hungrigen Biber. "Ich gebe ihm ständig frische Zweige und höre ihn auch manchmal am Graben, aber gesehen hab ich den Biber noch nicht." verrät er mir.
Dann eines Tages ist es jedoch soweit. Der Biber sitzt im hohen Gras in der Nähe zum Grundstück dieses Anwohners. Schnell rufe ich ihn. Gemeinsam können wir den Biber bei seinem Sonnenbad in der untergehenden Abendsonne beobachten.

In den letzten Wochen ist der junge Biber wieder regel­mäßig zu sehen. Er scheint sich häuslich einzurichten. Einen kleinen Damm hat er bereits gebaut, sogar mit Sicher­heits­vorkehrungen für zu hohen Wasserstand. Kommt jetzt die Frage "Warum oder wieso"? Wenige Meter vor seinem Damm ist eine Schleuse, die bei hohem Wasserstand das Nass in den Nachbargraben umleitet. Somit kann der Biber mit seinem Damm keine Über­schwem­mungen verursachen, also keinen Schaden anrichten. Dennoch wird mit Erlaubnis vom Biosphären­reservat Mittel­elbe der Damm regel­mäßig von einem anderen Anwohner zu einem kleinen Teil geöffnet. Der Biber sieht es sportlich und schließt Abend für Abend den undichten Damm. Zunächst werden Zweige und Äste neu platziert. Ist die grobe Arbeit erledigt, geht es mit der Klein­arbeit weiter. Dabei taucht er kurz ab, holt Erde und Schlamm und dichtet die letzten Löcher zu. Den Schlamm trägt er in den Vorderpfoten und "watschelt" dabei mit den Hinterbeinen zur entsprechenden Stelle. Mit den Vorder­pfoten und dem gesamten Körper knetet und drückt er nun sein Werk fest, bis der Damm wieder dicht ist. - Nach der nächsten Damm­öffnung beginnt der Biber erneut sein Bauwerk zu schließen. Diese Arbeiten nimmt er in der Nacht vor. Bei Vollmond lassen sich die Arbeiten dennoch gut beobachten.

Wie nah wir diesem Biber kommen dürfen, zeigt das Bild mit meiner Enkel­tochter. Auch sie und ihr kleiner Bruder sind an manchen Tagen mit am Graben. Bei einer dieser Beobachtungs­touren gab sie dem Biber den Namen "Lili", ohne zu wissen ob es ein Biber­mädchen oder Biber­junge ist.

2014

Spuren vom Biber und eine schreckliche Ent­deckung
Wieder ist ein Jahr vergangen, die Biber haben sich rar gemacht. So langsam bekomme ich Ent­zugs­erschei­nungen, was ist nur passiert in diesem Revier?
Eines Abends ein Totfund. Ein toter Biber liegt am Nebengraben. Sicher liegt er schon lange dort. Ob es Minna ist? Schließ­lich hab ich sie schon lange nicht mehr gesehen.

Das zweite Bild ist nur für starke Nerven!

2013

Endlich wieder einen Biber gesehen!
Einige Monate konnte ich keinen Biber aus der Nähe beobachten. In der Ferne zeigen die Wellen­bewe­gungen im Wasser - ein Biber ist noch im Revier.
Dann im Gras tief versteckt kann ich einen Biber sehen. Es ist nicht Minna, es ist ein jüngeres Tier.

2012

Immer wieder taucht die Biber-Mama im Graben auf. Ich gebe ihr den Namen Minna. Der Name gefällt ihr, naja, wenigstens hat sie keine Einwände. Immer noch hat sie diese Fellprobleme am Kopf. Neuerdings ist eine auch kreisrunde Druckstelle an ihrer Kelle zu sehen.

2011

Von diesen Tieren zu schwärmen, stößt meist auf Unverständnis, dennoch haben es mir diese Ge­schöp­fe angetan.
Mit einem Biber, der ab und zu im Graben neben mir zu sehen war, fing alles an. - An vielen Tagen ist er nur in der Dämmerung zu erahnen, an anderen Tagen ist er in der Ferne zu sehen.

Eine ganz besondere Begegnung bleibt für mich unvergessen:
Eines Tages bleibt der Biber regungslos vor seinem Bau stehen. AugenBlicke, die ich nie vergessen werde.
Wie immer spreche ich einige Worte der Begrüßung. Auch heute bleibt er mir die Antwort schuldig. Doch irgend­etwas geht in ihm vor. Er taucht nicht ins Wasser ab, sondern er beobach­tet mich und meine Hovawart-­Dame, die bereits wie irre an der Leine zerrt. – Doch was dann geschieht, macht mich immer noch glücklich.

Nach Minuten des Wartens bewegt der Biber sein Hinter­teil nur wenige Zentimeter zur Seite. Ein putziger Minibiber schiebt sich nach vorn. – Mein Biber ist also eine Biber-Dame, eine Biber-Mama und präsentiert mir gerade ihren Nachwuchs. Meine Freude kann ich nicht in Worte fassen. Obwohl mein Hund mehr und mehr an der Leine zieht, konnte ich ein paar Bilder mit meiner Kamera festhalten.
Einige Tage später wartet der kleine mutige Nachwuchs im Graben bereits auf uns und lässt sich bei der morgend­lichen Wäsche von uns nicht stören.