2015

Seit Wochen zieht es mich auf meiner abendlichen Runde zu einem Dachsbau. Viele Spuren zeigen vom lebhaften Treiben der Tiere in der Nacht. Leider hab ich noch keinen Dachswelpen zu Gesicht bekommen. Und so vergehen wieder einige Tage bis ich ein Rascheln im hohen Gras wahrnehme.
Schnell bringe ich meine Hunde-Dame nach Hause, greife meine Kamera und eile zurück zum Dachsbau. Ein gut verdeckter Platz ist schnell für mich gefunden. Von hier aus kann ich den Bau gut beobachten. Von nun an bewege ich mich kaum noch und warte und warte. Die Sonne bereitet sich schon auf die Nachtruhe vor und sendet ihre letzten Sonnenstrahlen des Tages. Gleich beginnt sie ihre Nachtruhe. Was dann? Zum Fotografieren brauche ich Licht! – Wo bleiben die Dachse? Als ob sie meine leisen Rufe hören können, schiebt sich eine schwarz/weiß gestreifte Nase aus dem Bau und testet, ob die Luft rein ist. – Und weg ist sie wieder. Die Anspannung bleibt. Kommen sie nun endlich aus dem Bau? Jetzt? ”Bitte, bitte, bitte, das Licht ist doch gleich verschwunden.” Und wieder dieses unendlich lange Warten. – Dann kommt erneut eine Nase zum Vorschein und schnuppert in alle Richtungen. Dieser kleine Kerl ist mutiger. Auch seine Geschwister wagen jetzt eine Nase frischer Luft zu nehmen. Was für ein Gefühl, nur 20 Meter trennen mich von diesen Tieren.
Wenige Minuten bleiben mir nun, bis die Lichtverhältnisse zum Fotografieren zu schlecht werden. Für den Fotoapparat ist nun wieder einmal Feierabend angesagt.

Trotz allem kann ich die Tiere in der Dämmerung noch einige Minuten beobachten.
Jetzt erst kommt ein großer Dachs aus dem Bau, schiebt sich an den zwei kleinen vorbei und rutscht mit dem Hinterteil den hohen Erdhügel hinab in den Graben, welcher zwischen uns fließt. Nach einiger Zeit machen es die jungen Dachse dem großen nach. Umrisse sind nun nur noch zu erkennen sowie das Plätschern im Wasser zu hören. Nach und nach raschelt es um mich herum, als kommen diese putzigen Tiere mit dem scheinbar wackelndem Hinterteil aus allen Richtungen. Jetzt wird es Zeit mein Versteck zu verlassen. Zu gut sind mir die spitzen Zähne des ausgewachsenen Dachses von 2011 im Gedächtnis geblieben.
Leider war das der einzige Abend, an dem ich einen Teil der Dachsfamilie vor die Linse bekommen habe. An den folgenden Abenden kamen sie erst nach Sonnenuntergang aus dem schützenden Bau.

Im Winter, nicht weit vom Dachbau entfernt, liegt ein Dachs auf dem Feld nebenan. Was ist passiert? Die Bauchdecke lässt Schnittspuren erahnen.

Dieses Bild ist nur für starke Nerven!!

2014

Ab und zu entdecke ich einen Dachs auf einer Wiese, gleich neben dem Bau. Wie in vielen Büchern zu lesen steht, haben Dachs und Fuchs ein einvernehmliches Verhältnis und teilen sich so manchen Bau. Auf der Wiese kann man sie gemeinsam beobachten.

2011

Meine eher zufällige Begegnung mit dem fauchenden Dachs, weckte in mir die Neugier nach dem schönen Tier. Hier und da sind Hinweise für das Vorkommen von Dachse zu erkennen. Nur der Zufall bringt mir diese lichtscheuen Tier vor die Linse. Zumeist mit den letzten Minuten der untergehenden Sonne wagen sich die Jungtiere einen Schritt vor die schützende Behausung. Selbst Dachswelpen wollen ihren Spieltrieb ausleben!
Doch wie immer ist meine Hündin an der Leine, die selbst bei diesen Tieren Lust zum Spielen bekommt.